Sanierungskonzepte

Kommt es zu Verschlechterungen der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens, sind oft die Kreditgeber die ersten, die nervös werden und mit der Geschäftsführung des krisenbehafteten Unternehmens kritisch in Kontakt treten. Die regulativen Auflagen für Banken verlangen in dieser Situation zur Fortführung des Engagements neben einem ehrlichen Austausch auch entsprechende Konzepte, wie die Krise behoben werden soll. Hier werden dann in der Regel Sanierungskonzepte angelehnt an den IDW-Standard S 6 und eine konsequente Umsetzung der darin entwickelten Sanierungsmaßnahmen gefordert.
Wann ist eine konzeptionelle Sanierung notwendig? Pauschal könnte man darauf antworten, dass diese immer dann notwendig wird, wenn eine vertiefte Unternehmenskrise vorliegt und diese durch entsprechende Maßnahmen nachhaltig beseitigt werden muss, um einen wirtschaftlichen Fortgang der Unternehmenstätigkeit zu gewährleisten.
Pauschalität bei einer Sanierung ist jedoch das Äquivalent einer grundlegend fehlerhaften Ausrichtung. Jede Sanierung ist individuell und einzigartig in ihrer Gestaltung und der damit einhergehenden Strategie. Noch bevor eine Sanierung durchgeführt werden kann, sind wichtige Voraussetzungen zu schaffen:
Erkenntnis
Eine erfolgreiche Sanierung setzt zunächst voraus, dass die Beteiligten eine vorliegende oder sich abzeichnende Krise erkennen. Allein dieser erste Schritt kann eine Herausforderung darstellen. Die frühzeitige Erkenntnis einer sich abzeichnenden Krise bietet jedoch die bestmöglichen Aussichten und damit das Fundament einer erfolgreichen Sanierung.
Akzeptanz
Für die Betroffenen ist es häufig herausfordernd, ein Gefühl der Akzeptanz für das Vorliegen einer Krise zu entwickeln und in dieser Konsequenz auch externe Berater zu beauftragen. Machen Sie sich frei von dem Gedanken, alles in Ihrem Unternehmen allein bewältigen zu müssen. Durch externe Berater haben Sie die Möglichkeit, auf Erfahrung in vielen Branchen zurückzugreifen und einen Sparringspartner mit anderem Blickwinkel auf die Situation an Ihrer Seite zu haben.
Lösen
Vielfach hören wir von unseren Mandanten in ersten Gesprächen, dass sie ein Gefühl des Scheiterns plagt. Versuchen Sie sich unbedingt von solchen Gedanken zu lösen, denn scheitern können Sie nur, wenn Sie aufgeben! Eine Krise ist kein Urteil über Ihren Erfolg oder Misserfolg. Versuchen Sie auch hier einen anderen Blickwinkel auf die Situation zu erlangen. Sehen Sie eine Krise nicht als Problem, sondern als Chance zur Veränderung mit dem Ziel, erstarkt aus der Situation hervorzugehen.
Wenn Sie diesen Gedanken für sich manifestieren können, haben Sie bereits einen großen Schritt zur Sanierung gemeistert.

Aufbau eines Sanierungsgutachtens
1. Ausgangspunkt und Historie
Am Anfang eines jeden Sanierungsgutachtens steht eine umfassende Analyse der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation Ihres Unternehmens. Um ein umfassendes Verständnis für die aktuelle Situation zu erhalten, ist es unerlässlich, eine Analyse der Entwicklungen von Liquidität und Ertrag der vergangenen Geschäftsjahre durchzuführen, um ein tiefes Verständnis für Ihr Unternehmen in Gänze zu erlangen. Nur so können die tatsächlich vorliegenden Krisenstadien erkannt werden.
2. Krisenstadium
Ein Sanierungsgutachten unterscheidet zwischen insgesamt sechs Krisenstadien, denen sich Ihr Unternehmen ausgesetzt sehen kann. Diese wurden vom IDW standardisiert und wird an der Schwere der Krise in mehr oder weniger aufsteigender Reihenfolge erfasst: Stakeholderkrise, Strategiekrise, Produkt- und Absatzkrise, Erfolgskrise, Liquiditätskrise, Insolvenzreife. Je geringer die Auswirkung der Krisenstadien, desto schwieriger ist es, die Krise zu erkennen.
Die Aufgabe der Gutachtenersteller ist es, diese Krisenstadien beginnend mit der größtmöglichen Krise (der Insolvenzreife) zu begutachten. Ein bereits stark ausgeprägter Fortschritt der Krise hat direkte Handlungsempfehlungen zur Folge, um eine Insolvenzreife zu verhindern oder zu beseitigen.
3. Krisenursachen
Krisenursachen sind stets verschiedener Natur. Dabei ist zu unterscheiden zwischen externen, vom Unternehmen nicht oder nicht direkt zu beeinflussenden Faktoren und internen, auf eigenen Fehleinschätzungen, tatsächlichen Fehlern oder nicht getroffenen Entscheidungen zurückzuführende Ursachen. In der Summe führen die einzelnen, teilweise ursächlich miteinander verbundenen Faktoren allerdings dazu, dass sie sich in ihren Wirkungen verstärken und an Komplexität gewinnen, so dass eine Herauslösung und Beseitigung der einzelnen Ursachen erschwert wird. Mitunter erweisen sich die identifizierten Elemente der Krise auch als Ursache und Wirkung zugleich.
Um geeignete Maßnahmen zur Krisenbewältigung und damit zur Wiedererlangung der Renditefähigkeit ergreifen zu können, ist eine Krisenursachenanalyse absolut unabdingbar. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Herkunft der Defizite erkannt wird und deren Beseitigung eingeleitet werden.
4. Markt / Wettbewerb
Für die Beurteilung der Stabilität Ihres Geschäftsmodells ist der Vergleich der strategischen Marktpositionierung Ihres Unternehmens mit dem Wettbewerb notwendig. Der Austausch mit Ihren Kunden kann für die strategische Ausrichtung wichtige Erkenntnisse liefern, um gezielte Maßnahmen und Strategien zu entwickeln, die dabei unterstützen, Ihr Unternehmen besser auf die Bedürfnisse Ihrer Kunden auszurichten.
5. Leitbild
Um die Sanierungsfähigkeit des Unternehmens zu prüfen und den Weg aus der Krise aufzuzeigen, ist ein Leitbild des restrukturierten Unternehmens zu entwickeln bzw. Weiterzuentwickeln. Dabei werden die Konturen eines wettbewerbs- und renditefähigen Unternehmens erstellt. Das Unternehmensleitbild beschreibt in diesem Kontext die Identität, die Ziele und eine Vision für die Zukunft des Unternehmens. Es bietet die inhaltliche und konzeptionelle Grundlage für alle weiteren Elemente der Sanierung und Unternehmensentwicklung (Strategien, Aufbau- und Ablauforganisation, Konzepte, Planungen).
6. Maßnahmen
Schon im Zeitraum der Erstellung des Sanierungsgutachtens werden bereits Maßnahmen umgesetzt werden müssen, um ein Fortschreiten der Krise zu vermeiden und schnellstmöglich positive Ergebnisse zu erzielen.
Gemeinsam mit Ihnen entwickeln wir Maßnahmen, die geeignet sind, eine nachhaltige Sanierung durchzuführen. Wir entwickeln einen Maßnahmenplan, der die erforderlichen Maßnahmen nach Priorität und mit dem entsprechenden Zeitplan bis hin zum Abschluss abbildet. Die Wirkungen der jeweiligen Maßnahmen bilden wir dabei transparent in der integrierten Unternehmensplanung ab, damit diese für die Stakeholder plausibel und nachvollziehbar sind.
7. Integrierte Unternehmensplanung
Ein Sanierungskonzept beschreibt auf der Grundlage einer systematischen Lagebeurteilung die im Hinblick auf das Leitbild des sanierten Unternehmens zu ergreifenden Maßnahmen und quantifiziert deren Auswirkungen im Rahmen einer integrierten Vermögens-, Finanz- und Ertragsplanung. Diese integrierte Unternehmensplanung soll abschließend die Wirkung der mit Ihnen erarbeiteten und umgesetzten oder noch umzusetzenden Maßnahmen bestätigen und damit die Sanierungsfähigkeit hinsichtlich der Wettbewerbs- und Renditefähigkeit attestieren.
8. Umsetzung und weitere Begleitung
Mit Abschluss und Vorlage des Sanierungsgutachtens ist die Sanierung attestiert, aber noch nicht vollständig geglückt. Es bedarf einer Unternehmerphilosophie, die das mit Ihnen erarbeitete Leitbild verinnerlicht, lebt und mit gutem Beispiel vorangeht.
Die mit Ihnen erarbeiteten Maßnahmen müssen kontinuierlich umgesetzt und zum Abschluss gebracht werden. Wir unterstützen Sie daher auch gern nach der Entwicklung und Vorlage des Sanierungsgutachtens bei der Umsetzung der Maßnahmen und stehen Ihnen weiterhin als Sparringpartner zur Verfügung.

Unser Expertenteam steht Ihnen zur Seite, um gemeinsam mit Ihnen ein individuelles Sanierungskonzept zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen. Profitieren Sie von unserer Erfahrung und unserem Know-how, um Ihr Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen.
Zögern Sie nicht – kontaktieren Sie uns jetzt für eine unverbindliche Beratung und setzen Sie den ersten Schritt in Richtung nachhaltiger Erholung und Stabilität.